Eisen – ein Vitalstoff – aber zu viel ist auch nicht gut

„Mensch, du siehst ja wieder aus, wie das Kätzchen am Bauch!“ So sagt man, wenn jemand besonders blass um die Nase ist. Das kann der Fall sein, wenn man akut krank ist, einfach mal schlecht geschlafen hat oder aber eine Party am Abend vorher eine rosige Gesichtsfarbe am Morgen danach verhindert. Eine andere Ursache kann aber auch die sogenannte Blutarmut sein, oft hervorgerufen durch einen Mangel am Vitalstoff Eisen. Allerdings ist dann die fahle Gesichtsfarbe nicht das einzige Symptom. Im Gegenteil: Wer an Eisenmangel leidet, fühlt sich insgesamt meist mies. Man ist müde bis hin zur Erschöpfung, kommt morgens erst gar nicht in die Gänge, starke Kopfschmerzen quälen die Betroffenen, sie sind nervös, die Beine kribbeln.

Auswirkungen auf den ganzen Körper

Kein Wunder zeigt sich die Blutarmut mit Beschwerden im ganzen Organismus, bedenkt man, dass ein Mangel an roten Blutkörperchen für das Unwohlsein verantwortlich zeichnet. An die 25 Billionen der kleinen, medizinisch Erythrozyten genannten Blutkörperchen sind in unserem Organismus unterwegs und tragen Sauerstoff zu den Zellen. Auf ihrem Rückweg nehmen sie dann das Stoffwechselabfallprodukt Kohlendioxid wieder mit und entsorgen es in der Lunge. Die durchschnittliche Reisedauer eines roten Blutkörperchen beträgt vier ganze Monate. Danach wird es in der Milz ausgemustert. In Leber und Knochenmark werden die ausrangierten Erythrozyten dann abgebaut.

Haupttransporteuer von Sauerstoff

Aber was hat jetzt der Vitalstoff Eisen mit der Blutarmut zu tun? Die Erklärung ist einfach: Eisen ist für die Bildung des Blutfarbstoff Hämoglobin wesentlich. Und dieser wiederum ist der Haupttransporteur des lebenswichtigen Sauerstoffs. Früher wie heute ist die allgemeingültige Meinung, dass vor allem gebärfähige Frauen durch ihre regelmäßigen Blutungen vom Eisenmangel betroffen seien Das stimmt so nicht, denn durch unsere Ernährung tun wir das unsrige, um unserem Organismus den wichtigen Vitalstoff zu entziehen bzw. ihn ihm erst gar nicht zuzuführen. So leiden heute schon Kinder, aber auch viele ältere Menschen unter Eisenmangel.

Vitalstoffreiche Ernährung füllt die Eisen-Speicher auf

Je nach Ausprägung sind die Symptome mehr oder weniger massiv. Wer nur unter einem sogenannten prälatenten Eisenmangel leidet, ist meist nur müde und schlapp. Denn hier liegen im Körper noch einige Reserven. Bestimmte Stoffwechselvorgänge sind aber schon verlangsamt. Die nächste Stufe im Eisen-Vitalstoff-Mangel ist der latente: Alle Eisenspeicher sind nun leer. Kopfschmerzen, Konzentrationsmangel, Leistungsabfall und nervöse Reizbarkeit nehmen jetzt schon deutlich zu. Spätestens jetzt sollten die Betroffenen reagieren und Maßnahmen zum Auffüllen der Eisenspeicher ergreifen. Hierfür braucht es nicht unbedingt teure Präparaten aus der Apotheke. Im Gegenteil, wer sich konsequent vitalstoffreich ernährt und auf Eisenräuber wie Kaffee, Milchprodukte, süße Limonaden u. ä. verzichtet, dafür aber die Aufnahme von Eisen durch Vitamin C, z. B. durch Cranberries oder andere Vitamin C-reiche Säfte unterstützt, hilft dem Körper schon sehr.

Risiko: Manifestierter Eisenmangel

Wer im latenten Zustand nun aber nicht reagiert, riskiert einen manifestierten Eisenmangel. Und hier sind die Folgen noch ernster. Denn daraus entwickelt sich die sogenannte Anämie (Blutarmut). Die Müdigkeit nimmt zu, Herzklopfen und sogar Hautveränderungen kommen noch hinzu. Die Einnahme von Eisenpräparaten zusätzlich zu einer Ernährungsumstellung auf vitalstoffreich ist dann meist unumgänglich.

Eisenüberladung genauso riskant wie akuter Eisenmangel

Eisen ist zwar ein wichtiger Bestandteil des Hämoglobin und so mit verantwortlich für eine gute Sauerstoffversorgung unseres gesamten Organismus, von Gewebe und Zellen. Insofern wirkt sich ein dauerhafter starker Eisenmangel ungünstig aus auf unser Befinden. Verschiedene Untersuchungen zeigen aber auch, dass Eisen und vor allem zu volle Eisenspeicher als Risikofaktor gesehen werden müssen. Zu viel Eisen in den Speichern und eine zu hohe und unkalkulierbare Eisenversorgung, etwa durch hohe Vitamin C Zufuhr, birgt wohl ein erhöhtes Risiko für eine Tumorerkrankung bzw. das Voranschreiten einer solchen.

Eine hohe Eisenkonzentration im Gehirn scheint auch mit einer schlechteren kognitiven Leistung und einer Alterstdemenz verbunden zu sein. Aktuelle Studien zeigen, dass ältere Erwachsene mit einer hohen Aufnahme von Vitalstoffen, wie sie besonders häufig in Nüssen, Sojabohnen, Olivenöl oder Fisch vorkommen (wie beispielsweise Vitamin E, Lysin oder DHA als Omega-3-Fettsäure), einen tendenziell niedrigeren Eisengehalt im Gehirn. Sie hatten eine bessere Leistung des Arbeitsgedächtnisses, als es für ihr Alter eigentlich zu erwarten war. Besonders dunkles Fleisch enthält vielleicht resorbierbares Häm-Eisen, weshalb es nur bei Eisenmangel ein regelmäßiger Bestandteil einer Nahrung sein sollte, die uns dauerhaft gesund erhält. Wie die Erfahrungen mit gesunden Diäten zeigen, wirkt sich ein Leben mit niedrigen Eisenvorräten in hohem Masse Krankheits-präventiv aus.

Diese Erkenntnis legt nahe, dass man mit der Substitution von Eisen oder besonders eisenreichen tierischen Lebensmittel vorsichtig sein sollte, vor allem wenn kein wirklicher Mangel vorliegt.  Auch die Begleitfaktoren, die eine starke Mobilisierung von Eisen aus den Speichern verursachen können, sollte man im Auge behalten, wenn man überdurchschnittlich gut mit Eisen versorgt ist.  Ebenfalls sollte man in dem Fall eine gute Versorgung etwa mit Zink oder Selen im Auge behalten. Fazit ist also: Wir sollten zwar genügend Eisen verfügbar haben, jedoch wäre ein Eisenspiegel am unteren Ende des Normalwertes besser, wenn es  um die Minimierung von Alterungs- und Degenerationserkrankungen geht.

Vor allem Menschen, die viel Fleisch essen, sind oft mehr als notwendig mit Eisen versorgt. Behalten Sie hier besonders den Ferritinwert im Blut im Auge. Extratipp: Wer übervolle Eisenspeicher hat, der sollte vor allem mit einer hoch dosierten Vitamin C Substitution vorsichtig sein, weil dies die Eisenaufnahme verbessert. Außerdem sollte jederzeit eine gute Versorgung mit Vitamin D, Selen und Zink gegeben sein.

Linktipp: https://www.msdmanuals.com/de-de/profi/h%C3%A4matologie-und-onkologie/eisen%C3%BCberladung/sekund%C3%A4re-eisen%C3%BCberladung

Beispiele für eisenreiche Nahrungsmittel

 

 

 

 

    • Rübensirup

 

 

 

    • Garam Masala

 

 

    • Lakrize

 

    • Linsen

 

 

 

 

    • Vollkornprodukte

 

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