Lebenselixier Chlorophyll

Chlorophyll bringt Lebenskraft. Die Bedeutung des sekundären Pflanzenstoffes für das Wachstum von Pflanzen ist vielen Menschen bekannt. Aber was ist mit der Bedeutung für die eigene Gesundheit? Affen machen es uns vor: Sie ernähren sich zu einem Großteil von chlorophyllreichen Pflanzen wie Blättern, Gemüse und Obst und bleiben von Zivilisationskrankheiten verschont. Die westliche Ernährung besteht hingegen zu großen Teilen aus Fleisch- und Milchprodukten und stark verarbeiteten Lebensmitteln wie Auszugsmehlen und raffiniertem Zucker. Diese Ernährungsweise macht krank. Obwohl die DNA von Affen zu 99,4 % mit unserer übereinstimmt, könnte unsere Ernährung nicht unterschiedlicher sein. Chlorophyll hilft unserer Vitalität und Gesundheit auf die Sprünge – essen Sie mehr lebendige Pflanzenkost!

Chlorophyll und seine Rolle bei der Phytosynthese

Chlorophyll ist der natürliche Farbstoff, der Pflanzen und Blättern ihre grüne Farbe verleiht. Der Begriff „Chlorophyll“ leitet sich von dem griechischen Begriff chloros ab und bedeutet „hellgrün“ oder „frisch“. „Phyllo“ ist das griechische Wort für Blatt. Jedes Blatt besteht aus Pflanzenzellen, in denen eisenhaltige Chloroplasten verborgen liegen. Es handelt sich dabei sozusagen um die „Organe“ (= Organellen) der Pflanzen. Pro Pflanzenzelle liegen rund 100 Chloroplasten vor. In den Chloroplasten sitzen lamellenförmige Thylakoide. Diese bestehen aus Proteinen und Lipiden. Das Chlorophyll (grün) steckt – zusammen mit Carotinoiden (gelb) – in den Lipidschichten. In den Thylakoid-Membranen läuft die Photosynthese ab.

Photosynthese bezeichnet den Aufbau von Pflanzenmaterial durch Sonnenlicht. Bei der Photosynthese wandelt die Pflanze CO2 und Wasser mithilfe von Chlorophyll und Sonnenlicht in Kohlenhydrate (Glucose) sowie Sauerstoff um. Die entstehenden Glukosemoleküle werden für den Aufbau von Pflanzenfasern genutzt. Das Chlorophyll ist für die Lichtabsorption sowie für den Energie- und Elektronentransfer verantwortlich. Deshalb ist in Chlorophyll Lichtenergie gespeichert, die auch eine hervorragende Energiequelle für unseren Organismus darstellt. Die Substanz wird deshalb auch als „Lichtnahrung“ bezeichnet.

Chlorophyll hat Ähnlichkeit mit Blut – was ist dran?

Chlorophyll kann von unserem Körper sehr gut aufgenommen werden. Der Grund: Die biochemische Struktur von Chlorophyll ähnelt der unseres roten Blutfarbstoffes Hämoglobin. Hämoglobin transportiert Sauerstoff durch unseren Körper und bringt ihn zu unseren Zellen. Beide Substanzen unterscheiden sich nur in ihrem Zentralatom, also das Atom das im Zentrum des Moleküls sitzt. Das Hämoglobin besitzt dort ein Eisenatom und das Chlorophyll ein Magnesiumatom. Somit ist Chlorophyll – genau wie Hämoglobin – in der Lage, Sauerstoff durch unsere Adern zu transportieren. Wenn Sie also mehr Chlorophyll in Ihre Ernährung integrieren, verbessern Sie darüber Ihre Blutqualität. Es hilft beim Sauerstofftransport und trägt zur Reinigung des Blutes sowie zur Bildung von neuen Blutzellen bei. Deshalb wird Chlorophyll auch als „grünes Blut“ bezeichnet.

Die Wirkung von Chlorophyll in unserem Körper

Chlorophyll ist nicht nur maßgeblich an der Bildung von Blutzellen beteiligt, sondern hat auch viele weitere positive Effekte auf unsere Gesundheit. Der grüne Farbstoff ist ein starkes Antioxidans und schützt unsere Zellen vor schädlichen externen Einflüssen. Indem es freie Radikale bindet, verhindert es übermäßige Oxidationsprozesse im Körper und beugt oxidativem Stress vor. Außerdem hat Chlorophyll das Potential, Umweltgifte und Schwermetalle aus unserem Organismus auszuleiten. So befreit es unseren Körper von Säurelast und hilft ihm bei der Regeneration. Somit ist Chlorophyll ein optimaler Begleiter bei Detox- und Entgiftungskuren.

Chlorophyll verbessert die geistige Fitness. Eine 2015 im Fachjournal Neurology veröffentlichte Studie des Rush Medical College der Universität Chicago konnte beweisen, dass Pflanzengrün der Entstehung von Demenz vorbeugen kann. Für die Studie wurden 960 Teilnehmer mit einem durchschnittlichen Alter von 81 Jahren und ohne Demenz untersucht. Sie beantworteten regelmäßig Fragen zu ihrem Essverhalten und wurden jährlich einem Test bezüglich ihres Denk- und Erinnerungsvermögen unterzogen. Nach fünf Jahren kam die Studie zu dem Ergebnis, dass diejenigen Teilnehmer mit dem größten Verzehr an Blattgemüse die beste kognitive Leistung aufwiesen. Die Leistungsfähigkeit ihres Gehirns war vergleichbar mit der eines 11 Jahre jüngeren Gehirns.

Chlorophyll kann einen Beitrag bei der Bekämpfung von Krebs leisten. Eine Studie der Oregon State University – veröffentlicht im International Journal of Cancer – fand heraus, dass Chlorophyll bei Darmkrebs zehnmal wirksamer ist als eine entsprechende Chemotherapie. Im Rahmen der Studie wurde Chlorophyllin – ein Chlorophyll-Derivat – untersucht. Genau wie gängige Chemo-Medikamente reduziert es das Enzym Ribonukleotidreduktase (RNR), welches die Krebszellen für die Zellteilung benötigen. So wurde das Wachstum der Krebszellen gestoppt und sie wurden letztendlich abgetötet.

Ein Mangel an Chlorophyll kann sich übrigens auch in Form von vegetativer Dystonie bemerkbar machen. Vegetative Dystonie bezeichnet eine Fehlfunktion des vegetativen Nervensystems. Das vegetative Nervensystem reguliert zum Beispiel den Blutdruck und die Atemfrequenz, ist also nicht kontrollierbar. Vegetative Dystonie schlägt sich oft in starker Nervosität, Schlafstörungen oder Herz-Kreislauf-Problemen nieder. Unser Rat: Essen Sie mehr lebendige Pflanzenkost!

Wie kann ich mehr Chlorophyll zu mir nehmen?

Verzehren Sie täglich frisches Gemüse und Pflanzengrün. Zu den chlorophyllhaltigen Lebensmitteln gehören Blattgemüse (Feldsalat, Grünkohl, Brokkoli, Spinat oder Spinatpulver, Moringablätter, Moringa Tabs oder Moringapulver), grünes Gemüse (Brokkoli, Erbsen, Gurken), grüne Früchte (Kiwi, Stachelbeeren), Kräuter (Koriander, Petersilie, Schnittlauch), Wildpflanzen (Löwenzahn, Brennnessel), Sprossen und Keime (Weizenkeime Bio, Alfalfasprossen, Kressesamen, Sprossen aus Rucolasamen), Gräser (Luzerne bzw. Alfalfa, Gerstengraspulver, Weizengras) und Mikroalgen (Spirulina, Chlorella). Dabei gilt: Je dunkelgrüner die Pflanze, desto mehr Chlorophyll ist enthalten.

Wichtig für eine optimale Aufnahme von Chlorophyll ist die gründliche Zerkleinerung der Zellwände. Eine gute Möglichkeit, um jeden Tag Chlorophyll zu verzehren, ist deshalb die Zubereitung von grünen Smoothies. Grüne Smoothies sind cremige Getränke aus püriertem Blattgrün, Früchten und anderen vitalstoffreichen Zutaten wie Grünes Smoothie Pulver. Für die extra Portion wertvolles Chlorophyll können Sie zu den grünen Blättern getrocknetes und gemahlenes Gerstengraspulver geben. Wenn Sie der grasige Geschmack der grünen Blätter stört, erhöhen Sie einfach den Fruchtanteil im Smoothie.

Wer mehr grüne Pflanzen zu sich nimmt, erhöht nicht nur seine Chlorophyllaufnahme, sondern nimmt gleichzeitig auch viele weitere sekundäre Pflanzen- und Mikronährstoffe zu sich – eine klassische „Win-Win-Situation“. Außerdem verbessert Chlorophyll die Resorption von bestimmten Spurenelementen. Besonders effektiv zeigt sich der grüne Farbstoff in der Kombination mit Eisen und Magnesium. Dr. Arthur Patek stellte bereits 1936 fest, dass das Zusammenspiel aus Eisen und chlorophyllreichen Lebensmitteln die Eisenspeicher schneller füllt als bloße Eisenpräparate. Bei Eisenmangel sollten diese deshalb immer zusammen mit Blattgrün aufgenommen werden. Ein Chlorophyll-Überschuss ist übrigens nicht zu erreichen, auch wenn jemand sehr viel Pflanzengrün zu sich nimmt.

Das könnte dich auch interessieren …