Alzheimer und Demenz vorbeugen: 6 Tipps wie Sie Ihr Gedächtnis fit halten können
Je älter wir werden, desto mehr lässt das Gedächtnis nach – so scheint es zumindest. Immer mehr Menschen leiden an kognitiven Krankheiten wie Alzheimer oder Demenz. Auch junge Leute sind immer öfter betroffen. Es scheint als gehöre der Gedächtnisschwund einfach zum Leben dazu, so sehr hat man sich an ihn gewöhnt. Doch es ist nicht normal die Gedanken zu verlieren: Eine gesunde Ernährungs- und Lebensweise kann die Vitalität des Gehirns beflügeln und dem Schwund im Kopf vorbeugen. Hierzu einige Tipps.
Tipp 1: Gesunde Fette
Laut der anerkannten Biochemikerin Mary Enig, die über viele Jahre die verschiedenen Arten von Fett und deren Effekte studierte, ist ausreichende Fettzufuhr maßgeblich für eine gesunde Entwicklung der Gehirne von Kindern und Heranwachsenden. Davon sind zwei besonders wichtig.
Gesättigte Fettsäuren | Das menschliche Gehirn besteht aus bis zu 50% gesättigtem Fett und Cholesterin. Muttermilch ist höher im Gehalt an gesättigten Fettsäuren als jedes andere Nahrungsmittel. Gesättigte Fettsäuren nähren das Gehirn. Sie fördern die Verbindung der Nervensignale, regen aber auch die Produktion der Hormone an.
Gesunde gesättigte Fettsäuren sind sind z.B. in kaltgepresstem Kokosöl oder in verschiedenen Nüssen enthalten. Industrielle Fette, vor allem gehärtete Fettsäuren wie sie in der Magarine Herstellung verwendet werden, sind nicht zu empfehlen
Omega -3 Fettsäuren | Omega-3 Fettsäure sind mit der wichtigste Nährstoff für das Gehirn. Besonders DHA, ein Stoff der zur Klasse der Omega-3 Fettsäuren zählt, ist in großen Mengen in den Membranen menschlicher Gehirnzellen eingelagert. Es unterstützt die Übermittlung der Signale und trägt zur reibungslosen Funktion des Gehirns bei.
In westlichen Ländern wie Deutschland ist der Konsum von Omega-3 Fettsäuren über die letzten Jahrhunderte stark zurück gegangen. Gleichzeitig ist die Anzahl depressiver Menschen stark gestiegen. In Japan, wo roher Fisch seit je her das Nationalgericht ist, sind Depressionen nach wie vor selten.
Jedoch ist Fisch heute ein kritisches Lebensmittel, Flüsse und Meere sind schwer mit Toxinen belastet. In pflanzlichen Lebensmitteln wie Bio Hanföl, Leinsamenöl oder Walnüssen finden sich reichlich Fettsäuren anderer Omega-3 Klassen.
Tipp 2: Homocystein regulieren, B-Vitamine zuführen
Vitamine – allen voran Vitamin-B – sind äußerst wichtig, um die Leistungsfähigkeit des Gehirns aufrecht zu erhalten. Wem es an Vitamin-B mangelt, der ist anfälliger für Alzheimer und artverwandte Krankeiten.
Homocystein, ein Stoffwechselgift das Demenz und Schlaganfälle begünstigen kann, wird vom Körper in Form von Cystein abgebaut oder zu Methionin verstoffwechselt. Beide Vorgänge sind direkt an Vitamine des B-Komplexes gebunden, die ihrerseits als Koenzyme fungieren. Der Homocysteinspiegel, der mit dem Alter ansteigt, kann nur über die Qualität der Ernährung beeinflusst werden. Hier spielen die Folsäure, Vitamin B 12 und Vitamin B 6 eine entscheidende Rolle. Über die Aufnahme von Vitamin-B reicher Nahrung wie Bohnen, grünem Blattgemüse oder Fisch, kann das Risiko an Demenz und Alzheimer zu erkranken, deutlich veringert werden.
Vorsicht: Rauchen und Alkohohl-Konsum zehren am Vitamin-B Speicher, sind also auch schädlich für das Gehirn.
Tipp 3: Stress vermeiden
In der Arbeit, in der Schule, selbst zu Hause – Stress, Stress, überall Stress. Doch gerade für die Erhaltung eines gesunden und vitalen Gehirns ist es wichtig, Stress möglichst zu vermeiden. Der Körper und das Gehirn benötigen ausreichend Ruhe, um sich vitalisieren und mit neuer Energie versorgen zu können. Neben ausreichendem Schlaf finden sich zahlreiche Mittel zum Stressabbau in einfachen Techniken, die problemlos in den Alltag integriert werden können. Dazu gehören Yoga, Meditation, Massagen, Laufen, Wandern oder zusammen mit der oder dem Liebsten den Sonnenuntergang zu genießen.
Im Gegensatz zu Zebras die von Löwen verfolgt wurden, können wir unseren Stress nicht einfach blitzartig abbauen, in dem wir uns zum Fressen in die Steppe stellen. Unser Blut produziert Stressäfte, die noch sehr lange nach stressreichen Erfahrungen im Körper aktiv sind. Dazu gehört das Stresshormon Kortisol, das mit vielen Krankheiten in Verbindung gebracht wird. Laut Dr. Robert Sapolsky, einem renommierten Neurobiologen, kann Kortisol die Gehirnzellen schädigen, das Gehirn sogar schrumpfen lassen.
Tipp 4: In Bewegung kommen
Was hat körperliche Bewegung mit der Leistungsfähigkeit des Gehirns zu tun? Eine ganze Menge: Körperliche Bewegung zählt zu den wichtigsten Werkzeugen, um kognitiven Erkrankungen wie Alzheimer und Demenz vorzubeugen.
Die erste Idee die aufkommt, ist die verbesserte Versorgung des Gehirns mit Blut und Nährstoffen – sofern überhaupt genug Nährstoffe im Blut vorhanden sind. Doch körperliche Bewegung kann viel mehr als das: Sie wirkt antioxidativ und entzündshemmend. Dazu senkt sie Stress, reguliert Blutzucker sowie Insulinpegel.
Regelmäßige körperliche Bewegung …
• regt die Produktion von Stoffen an, die Nerven schützen,
• erhöhen den Blutfluss im Gehirn,
• verbessert die Entwicklung der Neuronen,
• vermindert das Risiko der Bildung von Blutgerinseln.
Tipp 5: Mentale Aktivität
Halten Sie die Gehirnmuskeln fit mit Lesen, Puzzeln, Rätselraten. Auch das geselliges Zusammensein mit anderen Menschen wirkt anregend auf das Gehirn. Eine ganz besonders gute Übung, ist das Musizieren. Beim Lernen neuer Noten, Akkorde oder Musikstücke kommt unser Denkapparat so richtig auf Hochtouren. Grundsätzlich gibt es viele Aktivitäten, die auch mentale Tätigkeit mit einschließen. Suchen Sie sich einfach die heraus, die Ihnen am meisten Spass macht.
Tipp 6: Vitalstoffreiche Ernährung
Ist der Mensch so schlau wie er sich ernährt? Kanadische Wissenschaftler untersuchten kürzlich die Ernährungsweise von 4500 Fünftklässlern. Nach Abzug verschiedener Faktoren wie Eltern, Vorbildung und Schulart blieb die Nahrung als die einzige echte Größe übrig. Je vitaler, sprich: je mehr Obst, Gemüse und bessere Fette sie aßen, desto besser konnten Sie lesen und schreiben.
In den Regenbogenfarben von bunten Früchten und buntem Gemüse, findet sich eine Fülle an wichtigen Vitalstoffen. Diese bunten Nahrungsmittel versorgen uns mit kraftvollen Antioxidantien und Phytosubstanzen, die der zellschädigenden Wirkung von oxidativem Stress entgegen wirken.
Eine Studie des Journal of the American Medical Association zeigte kürzlich, das Menschen, deren Ernährung reich an Antioxidantien ist, weitaus weniger von Demenz und Alzheimer gefährdet sind als Personen, die sich vitalstoffarm ernähren.