Natürliche Alternativen bei Harnwegsinfekten
Getrocknete Cranberries verhindern hartnäckige Blasenentzündungen. Harnwegsinfekte gehören zu den häufigsten Infektionen weltweit und führen durch übermäßige Antibiotikaeinnahme zunehmend zu Resistenzen. Eine Studie der Universität Boston kam 2010 zu dem Ergebnis, dass Cranberrysaft bei Harnwegsinfekten eine natürliche Alternative zu Antibiotika sein kann. Verantwortlich für diese Wirkung machen die Forscher bestimmte sekundäre Pflanzenstoffe. Diese natürlichen Beeren-Inhaltsstoffe aus Bio Cranberries verhindern, dass sich die Bakterien in den Harnwegen festsetzen und dort Biofilme bilden. Biofilme sind Schleimschichten, die den Mikroben Schutz bieten und Infektionen erleichtern. So werden die Krankheitserreger ausgeschieden, ohne dass sie sich exzessiv vermehren können. Diese antimikrobielle Wirkung von Cranberries hält laut der Wissenschaftler bis zu 8 Stunden nach dem Verzehr an. Auch vorbeugend können Cranberry-Produkte sinnvoll sein.
Eine vegetarische Ernährung schützt vor Harnwegsinfekten. Eine Langzeitstudie der Tzu Chi University in Hualien/Taiwan konnte 2020 beweisen, dass der Verzicht auf Fleisch vor E. coli Bakterien schützt. Diese Erreger gelangen in der Regel über kontaminierte Fleischprodukte in den Darm und können von dort aus in die Harnröhre gelangen. Insgesamt nahmen an der Studie fast 10 000 Probanden teil, ein Drittel davon ernährte sich vegetarisch. Die Forscher fanden heraus, dass das Erkrankungsrisiko für die Vegetarier 16 % geringer war, als das der Fleischesser. Die Wissenschaftler begründen dies mit der unterschiedlichen Zusammensetzung des Mikrobioms der beiden Ernährungsgruppen. Vegetarier essen in der Regel deutlich mehr Ballaststoffe und ihre nützlichen Darmbakterien produzieren mehr kurzkettige Fettsäuren. Diese senken den pH-Wert im Darm und reduzieren die Keimzahl an E. coli Bakterien. Zudem enthalten viele naturbelassene, pflanzliche Lebensmittel ein breites Spektrum an antibakteriell wirkenden Phytonährstoffen (z.B. Polyphenole, Terpenoide und Alkaloide). Eine pflanzenbasierte Ernährung kann deshalb gerade bei häufig wiederkehrenden Harnwegsinfekten sinnvoll zur Prävention beitragen.