Milch – Aufklärung & Alternativen

Die Milch macht’s? Jahrzehntelang geisterte das Gerücht durch die Medien, Kuhmilch enthalte viel Kalzium und stärke die Knochen. Das Gegenteil ist der Fall: Kuhmilch macht die Knochen brüchig und steigert das Osteoporose-Risiko. Aber warum ist das so und welche Alternativen gibt es?

Milch ist nicht für uns Menschen gemacht – sondern für Kälber. Kein Wunder, dass mehr als 12 Millionen Deutsche an einer Kuhmilch-Intoleranz leiden, welche durch den Milchzucker Laktose ausgelöst wird. Auch mit den für die Kälber bestimmten Proteinen und Hormonen in der Kuhmilch kann unser Körper nicht umgehen. Deshalb werden mittlerweile viele Krankheiten wie z.B. Allergien, Neurodermitis oder neurologische Störungen in den Zusammenhang mit Milch gebracht.

Eine Studie der schwedischen Universität Uppsala konnte 2014 beweisen, dass das Knochenbruchrisiko von Frauen sich mit jedem täglichen Glas Milch um 2 % erhöhte. Außerdem fanden die Wissenschaftler heraus, dass beim Verzehr von 3 Gläsern Milch pro Tag das Sterberisiko von Frauen 93 % höher war, als das von Frauen, die maximal 60 ml Milch tranken. Denn Milch ist heutzutage ein reines Industrieprodukt ist und kommt häufig aus kranken Tieren. Ein solches „Lebensmittel“ kann für uns nicht gesund sein!

Buchvorstellung: „Schwarzweißbuch Milch“

Das Buch „Schwarzweiß Milch“ klärt über das Konsumgut Milch auf  – und das nicht nur informativ, sondern auch kurzweilig. Der Autor Thomas Stollenwerk ist Journalist, Chefredakteur der Zeitschrift „Biorama“ und Experte zum Thema Landwirtschaft. Er stellt sein Wissen zum Thema einfach, klar und gut verständlich dar. Er erklärt, wie Milch seit dem Wegfall der EU-Milchquoten der Produktionssteigerung zum Opfer fällt. So kommt Milch heutzutage aus industriellen Milchbetrieben und ist durch problematische Massentierhaltung und Pasteurisierung schon lange kein Naturprodukt mehr. Das extreme Wachstum wirkt sich somit direkt auf die Qualität der Milch aus. Gerade weil Milch aktuell so boomt, sollte man dieses fragwürdige Konsumgut und die Schattenseiten der Milchindustrie mal ganz genau unter die Lupe nehmen. Genau zu diesem Zweck bietet dieses Buch einen interessanten Einblick in die industrialisierte Landwirtschaft und die Nachteile, die sowohl für uns als auch für die Tiere damit einhergehen.

Wissenschaftliche Studien zur gesundheitlichen Bedenklichkeit von Milch

Verzicht auf Kuhmilch und Verwenden von pflanzlichen Milchalternativen schützt vor Diabetes im Kindesalter. Studien zeigen, dass in vielen Ländern mit hohem Kuhmilchkonsum besonders häufig Diabetes Typ 1 im Kinderalter vorkommt. So erhöht ein hoher Milchkonsum in den ersten Lebensjahren das Diabetesrisiko um 50 %. Allerdings zeigen wissenschaftliche Daten, dass in Island Diabetes Typ 1 bei Kindern so gut wie gar nicht vorkommt. Mit den Genen der Isländer hat dies nichts zu tun, allerdings mit den Genen der Kühe. Man unterscheidet zwischen zwei Typen des Kuhmilchproteins Casein: A1 und A2. Isländische Kühe waren – dank der isolierten Insellage Islands –  Jahrhunderte lang vor Kreuzungen mit anderen Kuhrassen „geschützt“ und produzieren deshalb hauptsächlich A2-Milch. A2 Casein korreliert im Gegensatz zum A1-Casein nicht mit Diabetes Typ 1. Denn A1 wird in Casomorphin gespalten, welches über ähnliche Eigenschaften verfügt wie ein Opioid und deshalb die Immunfunktion verändert und die Anfälligkeit für Infektionen erhöht, welche wiederum eine Diabeteserkrankung auslösen können. Leider die bei uns erhältliche Milch hauptsächlich A1 und sollte deshalb vermieden werden. Zum Glück gibt es viele leckere pflanzliche Milchalternativen, zum Beispiel selbstgemachte Mandel-, Haselnuss– oder Hanfmilch. Auch aus Nussmusen wie Mandelmus in Rohkost-Qualität lässt sich schnell und praktisch eine frische Pflanzenmilch herstellen.

Milchprodukte können Auslöser für Gebärmutterhalskrebs sein. Im Jahr 2012 bestätigten Wissenschaftler der „Harvard School of Public Health“ in Boston/USA erneut, dass industrielle Milch voller Wachstumsfaktoren und weiblicher Hormone (z.B. Östrogen) steckt. Diese körperfremden Östrogene stehen in Verdacht, Gebärmutterhalskrebs auszulösen. Um diese Vermutung zu bestätigen, untersuchten die Wissenschaftler über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten die Daten von 68 000 Frauen zwischen 34 und 59 aus der Nurses‘ Health Study. Dabei kam heraus, dass diejenigen Frauen mit dem höchsten Verzehr an Milchprodukten das größte Risiko hatten, im Laufe ihres Lebens an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken. Merke: Der Verzicht auf Kuhmilch ist keine Einschränkung, sondern auf Dauer gesehen eine Notwendigkeit für unsere Gesundheit!

Welche pflanzlichen Milchalternativen gibt es?

Zum Glück könnt ihr Pflanzenmilch mit einer Handvoll Nüssen eurer Wahl, Wasser, natürlichen Süßungsmitteln oder Gewürzen ganz einfach selbst machen! Die Auswahl ist schier unendlich: Mandelmilch, Erdnussmilch, Haselnussmilch, Walnussmilch, Hanfmilch, Kokosmilch … Aus nahezu jeder Nuss und einigen Saaten oder Getreidesorten lässt sich Pflanzenmilch zubereiten. Dafür brauchen Sie nur genügend entsprechende Rohstoffe und ein wenig Geduld. Wer eine der Milchalternativen gleich ausprobieren will, für den haben wir hier das passende Rezept:

Selbstgemachte Mandelmilch

Zutaten:
4 Tassen unblanchierte Mandeln
– 6 Tassen Wasser
1 TL Zimt
– 1 EL gemahlene Bourbon-Vanille oder Tonkabohne
– 1 Prise Meersalz

Zubereitung:
1. Die Mandeln mindestens 8 Stunden (oder über Nacht) einweichen lassen.
2. Die eingeweichten Mandeln gut abspülen und zusammen mit frischem Wasser in einem leistungsstarken Mixer pürieren.
3. Die Flüssigkeit abseihen und das Nussfleisch in einem luftdichten Behälter im Kühlschrank aufbewahren.
4. Die Mandelmilch nochmal zusammen mit den Gewürzen mixen und gekühlt genießen!

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