Oestrogen-Dominanz:
Immer früher setzt die Geschlechtsreife bei Frauen ein, auch die Spermienzahl von Männern sinkt dramatisch: Östrogen-Dominanz ist hier ein oft gehörter Begriff. Das Östrogene an sich wichtig sind, merken wir spätestens an unserer Laune, wenn der Hormon-Pegel im Keller ist. Problematisch wird es, wenn wir zuviele künstlich erzeugte Hormone aufnehmen und „ungesunde Östrogene“ die Überhand bekommen.
Was sind Östrogene?
Östrogene gelten als die wichtigste Klasse der Hormone. Als natürliche Sexualhormone werden sie von den Nebennieren und den Eierstoecken produziert. Es gibt mindestens zwei dutzend bekannte Östrogenarten, die in ihrer Funktion varrieren. Ihre Aufgaben liegen hauptsächlich im Zellwachstum und in der Zellteilung: Sie sorgen für das Brustwachstum bei Frauen, halten die Sexualorgane aktiv, leiten die körperlichen Veränderungen während der Pupertät ein und stimmulieren den Menstruationszyklus. Östrogene sind allgemein sehr wichtig für die Gesundheit, manche wichtiger als andere. Außerdem steuern sie die Stimmung und das Wohlbefinden.
Zudem existieren alle Hormone in einem dynamischen Verhältnis zueinander, wem es an Östrogen mangelt, dem fehlt es auch an DHEA, Testosterone und Progresterone.
Problem Östrogen Dominanz
Wenn die Östrogen-Funktion und der Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht geraten, dann vermehrt sich die Anzahl der Östrogene. Östrogen-Dominanz bedeutet ein Übermaß an Östrogenen im menschlichen Stoffwechsel, dies gilt für körpereigene Östrogene genauso, wie für Hormone, die wir aus der Umwelt aufnehmen. Frauen und Männer sind gleichermaßen betroffen. Beide, Frauen und Männer, sind ausgerüstet mit den gleichen Hormonen wie Östrogen, Testosteron und Progesterone, aber in einem unterschiedlichen Verhältnis: Für eine vitale Gesundheit, muss das hormonelle Gleichgewicht passen.
Symptome einer Östrogen-Dominanz können sein …
– zu schnelles Altern
– frühzeitige und länger andauernde Geschlechtreife bei Frauen
– veringerte Spermienzahl bei Männern
– Autoimunkrankheiten
– Brustkrebs und andere Krebsarten
– Schildrüsen Disfunktion
– geschwächte Knochen
– Menstruationsbeschwerden
– kogntive Beschwerden wie Depressionen uvm.
Xenoöstrogen: ein vom Menschen gemachtes Hormon
Seit Beginn der industriellen Revolution betraten ein Vielzahl an künstlich erzeugten bzw. Östrogen ähnlichen Substanzen den Erdball. Bestimmte Chemikalien und Pestizide sind in Ihrer Beschaffenheit dem natürlichen Östrogen sehr ähnlich. Sie docken ebenso an den Rezeptoren an, stimmulieren das Zellwachstum und die Zellteilung.
Das Problem: Ihre Aktivität ist wesentlich stärker, als die der natürlichen Östrogene. Sogenannte „Xenoöstrogene“ können die natürlichen Östrogene nicht nur imitieren, sondern auch deren Rezeptoren im Körper blockieren. Viele dieser künstlichen Hormone sind fettlöslich, und lagern sich deshalb mit der Zeit im Fettgewebe ein. Von dort aus verrichten sie ihr Werk und stören das hormonelle Gleichgewicht. Im fettigen Brustgewebe können sich Pestizide in hoch toxischen Mengen einlagern, bis zu 700 mal größer als in der Blutbahn. Eine plausible Erklärung für Brustkrebs?
Ja, meinen die Forscher. In einer vor kurzem im “ journal Occuppational and Enviromenal Medicine“ veröffentlichen Studie folgerten Forscher den Rückschluss zwischen Krebs und Pestiziden. Frauen mit Brustkrebs hatten im Schnitt fünf mal soviel Überbleibsel von Pestiziden im Blut bzw. im Gewebe als gesunde Frauen.
Wie können wir uns vor Xenoöstrogenen schützen?
Fast nicht, vom Menschen gemachten Östrogene finden sich fast überall: Im Wasser, in der Luft, in der Erde, sogar in der Nahrung. Bisher wurden über 60 Substanzen als „Umwelt-Östrogene“ identifiziert. Zu den Hauptquellen zählen Pestizide, Industrielle Chemikalien, chemische Reiniger, Plastik (Flaschen und Aufbewahungsbeälter), industriell herstgestelltes Fleisch und Wurstwaren, Nagellack und toxische Abgase. Um sich vor einem Großteil der unatürlichen und gesundheitsschädlichen Östrogene zu schützen, …
– vermeiden Sie Plastikflaschen und Essbehälter aus Plastik; verwenden sie Keramik wann immer es möglich ist
– Verwenden Sie keine Frischhaltfolie, setzen Sie auf das gute alte
Butterbrotpapier
– Verwenden sie parapenfreie Shampoos, Körperlotionen, Makeups und
Cremes
– Benutzen Sie natürlichen Dünger, keine Pestizide oder Herbizide wie Roundup
– Verzehren Sie auschließlich hormonell
unbehandeltes Fleisch, also Bio-
Fleisch, dieser nur in geringen Mengen
– Kaufen Sie biologische Nahrungsmittel wann immer es möglich ist
– Verzichten Sie auf die Antibaby-Pille
Bringen Sie die Hormone ins Lot: Vitalstoffreiche Ernährung, Sauna, Bewegung …
Es gibt verschiedene natürliche Wege, dem hormonellen Ungleichgewicht entgegen zu wirken. Neben dem Verzicht auf Stimmulanzien wie Alkokohl und Nikotin , sind der Verzehr von Gemüsesorten Brokkoli, Blumenohl, Grünkohl oder Rosenkohl zu empfehlen. Sie enthalten einen pflanzlichen Stoff namens „indole-3-carbinol“, der dabei hilft, das schädliche Östrogen im Körper abzubauen.
Ein verbesserte Blut- und Lymphzirkulation, wie z.B. durch regelmäßiges Bürsten der Haut, kann zum Abbau des Östrogens beitragen. Toxische Stoffe können auch über die Haut heraus geschwitzt werden, durch den regelmäßigen Gang in die Sauna etwa, oder durch körperliches Training. Ein weiteres probates Mittel gegen einen zu hohen Spiegel an ungesunden Östrogenen, ist eine professionelle Leberentgiftung.
Überdies existieren eine Fülle an vitalstoffreichen Nahrungsmitteln, die das hormonelle Gleichgewicht fördern. Dazu gehören: Maca, Haferflocken, Goji-Beeren, Kokosöl oder Ginseng. In chinesischen Rezepturen werden z.B. Zitronen- und Limettenschale zum Abbau von Östrogen verwendet. Wichtig: Sprechen Sie alle Maßnahmen mit Ihrem Arzt ab, hormonale Beschwerden sind sehr ernst zu nehmen.