Ballaststoffe verbessern nicht nur die Verdauung, sondern schützen auch vor Krankheiten
Der Verzehr von Ballaststoffen verringert das Risiko für chronische Krankheiten sowie das Sterberisiko. Zu diesem Ergebnis kam Anfang dieses Jahres eine Analyse der World Health Organization. Die Forscher analysierten 240 Studien und fanden heraus, dass die Menschen mit dem höchsten Verzehr an unverdaulichen Kohlenhydraten weniger häufig chronische Krankheiten entwickelten und deshalb auch ein geringeres Sterberisiko hatten. Pro 8g Ballaststoffe am Tag sank das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten, Diabetes und Darmkrebs zwischen 5 % und 27 %. Empfehlenswert sind mindestens 25 – 30 g Ballaststoffe täglich. Die Forscher gehen sogar davon aus, dass der Verzehr von mehr als 30 g noch mehr Schutz bietet. Die meisten Menschen essen jedoch nicht einmal die Hälfte der empfohlenen Menge. Ihren Ballaststoffbedarf decken Sie am besten mit Blattgrün, Gemüse, Früchten, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und Nüssen oder speziellen Produkten wie Flohsamenschalen.
Eine ballaststoffreiche Ernährung senkt das Risiko für chronisch-entzündliche Gelenkerkrankungen. Eine Studie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) konnte im Jahr 2018 beweisen, dass eine ballaststoffreiche Ernährung die Entstehung von Autoimmunkrankheiten wie rheumatische Arthritis deutlich eindämmen kann. Laut den Forschern sind nicht nur die Ballaststoffe selbst, sondern insbesondere ihre Stoffwechselprodukte verantwortlich für diese positiven Effekte. Denn wenn die Darmbakterien die für uns unverdaulichen Kohlenhydrate verstoffwechseln, produzieren sie kurzkettige Fettsäuren. Diese wirken entzündungshemmend, schützen vor Krankheitserregern und stärken das Immunsystem. Der Fokus der Wissenschaftler lag dabei auf den beiden Fettsäuren Propionat und Butyrat. Da diese sich vor allem in der Gelenkflüssigkeit konzentrieren, spielen sie eine wichtige Rolle für die Funktionstüchtigkeit unserer Gelenke.